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Hambi bleibt – friedliche Proteste für Klimagerechtigkeit

[vc_row type=“vc_default“][vc_column][vc_column_text]Der erste Blogpost auf unserer Seite handelt nicht direkt von unseren Produkten oder unserem Laden, aber von einem Thema, das sich doch sehr in unserer Philosophie und dem eingeschlagenen Weg widerspiegelt – Umweltschutz.

Die emotionalen Diskussionen um den Hambacher Forst waren speziell in den vergangenen Wochen und Monaten nicht mehr aus den Nachrichten wegzudenken; etliche Aktivisten und Waldliebhaber auf der einen Seite, die Polizei als verlängerter Arm der Politik und der Großkonzern RWE auf der anderen – hier war ein Ausbruch des schwelenden Konflikts eigentlich schon vorprogrammiert.

Die geplante Rodung des 12 000 Jahre alten Waldes in der Nähe von Kerpen war bereits am vergangenen Freitag durch eine Eilklage des BUND vorerst auf Eis gelegt worden, und gleichzeitig wurde die für Samstag, den 6. Oktober angekündigte Großkundgebung auf einem Feldstück unmittelbar vor dem Hambacher Forst explizit genehmigt. Grund genug für uns, Samstag früh mit einigen Freunden die gut zwei Stunden Richtung Mönchengladbach zu düsen; als Wochenendausflug für den guten Zweck sozusagen.

Bereits an unserem gewählten Parkplatz, direkt an einer Landstraße ca. sieben Kilometer vor der Kundgebung, konnten wir bemerken, dass diese Veranstaltung den gewöhnlichen Rahmen einer Umweltdemonstration sprengen würde. Autos und Busse aus allen Teilen des Landes, teilweise sogar aus dem Ausland machten sich auf den Weg mit uns durch das kleine Örtchen Buir und stetig auf den Ort der Demonstration zu. Auffällig war hier bereits am frühen Vormittag die durchweg friedliche und gutgelaunte Masse, die mit den unterschiedlichsten Hintergründen für eine gemeinsame Sache bunt und laut als Öko-Karawane ins Feld zog.

Am Ort der Kundgebung traf man auf eine große Bühne mit Bands wie Revolerheld und Wir sind Helden, und auf zehntausende Demonstranten, die auch hier unter dem Motto „Hambi bleibt!“ ein friedliches Fest feierten.

Einen Großteil der Menschen verschlug es im Anschluss oder bereits während der Kundgebung an den Ort des Geschehens, nämlich direkt in den Hambacher Forst, beziehungsweise die 200 Hektar, die noch nicht der Braunkohle-Förderung von RWE weichen mussten. Leider befanden sich in dem geschichtsträchtigen Wald nur noch traurige Überreste der einstigen Baumhaus-Siedlungen der Aktivisten, die in den vergangenen Wochen geräumt und abgerissen wurden. Dafür tummelten sich auf den von Sägespänen überzogenen kahlgeschlagenen Plätzen jeweils hunderte von Menschen – als lebendiges Mahnmal gegen die teilweise gewaltsamen Räumungen der Siedlungen.

Auf den Forstwegen im Wald dann ein etwas anderes Bild: hier zogen die größtenteils vermummten Männer und Frauen aller Altersklassen alles aufzufindende Totholz auf die Wege und errichteten Straßensperren, um Einsätze von Polizei und RWE-Sicherheitstrupps zu erschweren. Gerüchten zufolge wurden auch wieder einige Baumhäuser in diesem Zeitfenster errichtet.

Als Abschluss unseres Ausflugs gingen wir gemeinsam mit einigen hundert anderen interessierten Menschen aus dem Wald und zwischen brach liegenden Flächen und tiefen Gräben direkt an die Abbruchkante der Braunkohleförderung von RWE. Hier bot sich ein verheerendes Bild: Vor uns die riesige Maschinerie zum Graben und Fördern der Kohle und soweit das Auge reichte, ein nicht enden wollender mehrere hundert Meter tiefer Graben mit bereits ausgehobenem Erdreich und ohne jegliche Vegetation – ein unglaublicher Kontrast des ewigen grau-braunen Lochs ins Nirgendwo nur einen Steinwurf entfernt von der lebendigen Flora und Fauna des Hambacher Forsts.

Dieser Kontrast ging auch dem hartgesottensten Teilnehmer der Demonstration bis tief ins Mark, zumal die industriellen Angestellten der RWE neben ihrer Maschinerie standen und mit sich ständig wiederholenden Ansagen über Lautsprecher den Unterschied zur bunten und singenden Menschenmasse an der Abbruchkante noch größer machten.

Anschließend folgte der lange Fußmarsch zurück zum Auto und der Weg zurück nach Gießen, der noch reichlich Gesprächsstoff bot, ob der etlichen Eindrücke, die an diesem Tag von allen Seiten auf uns eingeprasselt waren. Letztendlich befand sich die Veranstaltung rund um den Hambacher Forst irgendwo zwischen Festival und Bürgerkrieg; die Kontraste zwischen Großkonzernen und Umweltaktivisten wurden einmal mehr vor Augen geführt. Tatsächlich bleibt am Ende in erster Linie hängen, dass über 50 000 Menschen friedlich beisammen waren – mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen: den Hambacher Forst als Inbegriff des Umweltschutzes zu erhalten und zu ehren.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][dt_gallery_masonry bwb_columns=“desktop:3|h_tablet:3|v_tablet:2|phone:2″ loading_effect=“fade_in“ image_border_radius=“0px“ project_icon_border_width=“0px“ include=“51640,51639,51638,51637,51636,51635″ css_dt_gallery=“.vc_custom_1539030890317{padding-top: 50px !important;padding-bottom: 60px !important;}“][/vc_column][/vc_row]